Mittwoch, 9. Juni 2010
Mittwoch, 09.06.10 Teil 2
Fachlich:
Als wir am Morgen die Tropfsteinhöhle besuchten, bekamen wir eindrucksvolle Stalagmiten, Stalagtiten und Tropfsteinsäulen zu sehen. Das Regenwasser nimmt einen Teil des Kohlenstoffdioxids aus der Luft auf und reagiert dann zu Kohlensäure (H2O + CO2 --> H2CO3). Da die Kohlensäure den Kalk aus dem Gestein löst, wird das nun konzentrierte Kalkwasser in tiefere Schichten transportiert. Beim Aufeinandertreffen der europäischen und afrikanischen Erdplatte entstand ein langer Spalt durch Deutschland sowie die Alpen durch Auffaltung. In eben solch einer Spalte löste sich das Kohlenstoffdioxid wieder aus der Kohlensäure und ging in die Luft über. Die Kalkwassertropfen, die sich an der Höhlendecke ansammelten, hatten eine dünne Kalkschicht als Hülle. Wenn nun einer dieser Tropfen zerplatzte und zu Boden fiel, blieb die Kalkschicht an der Decke als dünner Ring übrig. Deswegen sind Stalagtiten anfangs eher wie Makkaronis und nicht wie Eiszapfen. Dass sich die Röhre füllt, liegt daran, dass Schlamm und andere Mineralstoffe sich einlagerten.
Wir wunderten uns darüber, warum die Höhle manchmal Knicke von 90° hatten. Das liegt daran, dass diese Höhlenteile parallel zum Rhein-Rhône-Graben ist. Durch ganz Deutschland gehen solche Spalten.
Nach dem Mittagessen gingen wir hinunter zum Bachlauf um die Wasserqualität anhand der Tiere und chemischer Versuche festzustellen. Wir fingen Agapetus fusciper, Dugesia gonocephala, sericostoma personatum, Hutschnecke, Köcherfliegenlarve und fanden Stein-Fingerkraut. Der andere Teil der Gruppe führte parallel verschiedene chemische Versuche zu Sauerstoffgehalt, Ammoniumgehalt, Nitratgehalt, Nitritgehalt, PH-Wert, Härtegrad und Carbonhärte.
Wir waren überrascht, das wir so viel gefunden haben.
Ergebnis der Güteklassen des Wassers werden wir morgen anhand aller Ergebnisse festlegen.

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